Zur Ausstellung und den Werken von Kurt Kellner
Ausstellungszeitraum: 22.09.22 – 20.10.22
Künstler: Kurt Kellner
Kulinarik: Köchelei
Charity: Inkluenza
Fotos Soiree: marygoodfoto
„Kunst ist für mich eine einzigartige Möglichkeit der geistig emotionalen Auseinandersetzung mit mir selbst, mit dem Leben, mit der Welt.“ (Zitat Kurt Kellner)
Kurt Kellner arbeitet vorzugsweise in Werkzyklen, die meist in Bezug zu philosophischen oder literarischen Abhandlungen stehen. In dieser Ausstellung handelt es sich vor allem um die Serie Holzwege von 2022, die auf dem gleichnamigen Werk des Philosophen Martin Heidegger basiert und gleichzeitig titelgebend für die Ausstellung war. Es sind aber auch Bilder aus dem Zyklus Out of Order zu sehen, der während der Pandemie 2021 entstanden ist. Die Atmosphäre der Ausstellung vermittelt eine Leichtigkeit, wobei die Gemälde den Raum aufzulösen scheinen.
Kurt Kellners Schaffensprozess spiegelt seine intensive Auseinandersetzung mit dem persönlich Gefühlten, Gedachten und Wahrgenommenen wider und ist geprägt von einer dynamischen, gestisch-abstrakten Bildgestaltung. Es sind Bewegungsabläufe – das Werden und Wachsen und dessen fortwährende Veränderung – die in seinen Bildern gelesen werden können. Er selbst sagt, dass die Malerei für ihn sehr viel mit Sprache zu tun hat, obwohl sie viel zu langsam wäre, um das auszudrücken, das er mittels der Malerei aussagen kann. Zwischen dem Künstler und dem Bild entsteht ein Dialog, ein Prozess des Agierens und Reagierens, der in der fertigen Komposition anhand der Malspuren bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar ist. Diffuse grau-weiße Flächen lassen Vorangegangenes noch durchblitzen, filigrane Linien legen sich wie ein Netz darüber, Drippings fließen dazwischen herunter und feine hineingekratzte Spuren bringen den Untergrund wieder zum Vorschein. Es ist ein Zusammenspiel von Flächen und Linien, ein Aufbauen und Zurücknehmen durch Übermalungen, wodurch immer wieder neue Ebenen entstehen.
Luka Anticevic formulierte es so treffend: „Es scheint, als wäre es den einander beeinflussenden Kompositionsdetails aufgebürdet, in einem einzigen Moment, in einem einzigen Zustand das Erscheinende und das Verschwindende in einem Bild zu verknüpfen.“
Einige Werke dreht Kurt Kellner während des Malprozesses und erweitert ihn dahingehend, dass er dadurch immer wieder vor einem neuen Bild, das heißt einer neuen Herausforderung steht. Das unmittelbare, seismografische Aufzeichnen der Emotionen der Wahrnehmung seines Inneren auf der Leinwand entsteht auch durch einen enormen körperlichen Einsatz in der Gestik, dem große Formate sehr entgegenkommen. Ein über neun Meter langes Werk hängt im Innenhof der Galerie der Berufsvereinigung Bildender Künstler Kärntens, wo es, der Natur ausgesetzt, die Veränderung durch die Zeit dokumentiert.
Die raumgreifenden Dimensionen gehen unter anderem auch auf seine Auseinandersetzung in jungen Jahren mit den Malern des amerikanischen abstrakten Expressionismus wie Jackson Pollock oder Franz Kline sowie der Farbfeld-Malerei von Marc Rothko oder Barnett Newman zurück. Die übergroßen Formate ihrer gegenstandslosen Gemälde entführen in atmosphärische Bildräume, die auch körperlich wahrgenommen werden können. Zwei wesentliche Aspekte, die ebenso die Kunstwerke Kurt Kellners bis heute auszeichnen.
– Elisabeth Th. Winkler –
Kommentar Kurt Kellner:
Die Zeit meiner Ausstellung „Holzwege“ in der Tommy M Gallery war geprägt von Freude und Begeisterung an der Kunst, von viel Empathie und Sympathie. Es gab viele schöne Begegnungen, interessante Gespräche, wertvolle Impulse und überdies das Entstehen wunderbarer Freundschaften. Es gab Festlichkeit, Gemütlichkeit und eine rundum sehr entspannte und zugleich anregende Atmosphäre.
Tommy M Gallery is very, very special! Let me keep in touch!
Thank you Tommy and your charming team!
DIE FOTOS ZUR AUSSTELLUNG