Zur Ausstellung und den Werken von Karina Laru-Naú
Ausstellungszeitraum: 05.10.2023 – 24.10.2023
Kulinarik: MAGDAS
Charity: Francesco Ertler, 14 Jahre alt
Fotos Soiree: Martin Rauchenwald
Fotos Matinee: Martin Rauchenwald
Fotos Midissage: Martin Rauchenwald
Fotos Finissage: Martin Rauchenwald
Künstlerstatement
Jedes menschliche Individuum wird durch den Einfluss mehrerer Faktoren geformt. Das Grundlegende ist der Mensch an sich. Am Anfang steht die Geburt eines überlebensfähigen Wesens, bereits mit den notwendigen Instinkten ausgestattet, völlig frei von gesellschaftlichen Konventionen. Im Laufe des Lebens, den gesellschaftlichen Einflüssen ausgesetzt, wird eine Position im sozialen Gefüge eingenommen. Das Durchleben diverser Situationen, die stetige und unaufhaltsame Präsenz im Leben des Menschen haben, lassen ihn Erfahrungen sammeln und dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die eigene Positionierung, auf der gesellschaftlichen Ebene wie auch für einen selbst, zu reflektieren und ggf. zu ändern.
Konträr hierzu steht die Unmöglichkeit diese Prozesse durchzulaufen und in der eigenen Position ein Leben lang zu verharren. Diese Unfähigkeit, wie auch die Fähigkeit liegt in der Sozialisierung, den charakteristischen Merkmalen und der psychischen Verfassung begründet.
Da der einzelne Mensch ohne die Einbindung in eine Gruppe, die aus einer Vielzahl Menschen besteht, nicht existent ist, haben sich unterschiedliche Gesellschaftsformen gebildet. All diese Gesellschaftsformen entwickelten Konventionen, die in der modernen Gesellschaft die Grundlage der Funktionalität bilden, sprich gewisse Konsequenzen von Handlungen erwartet werden.
In der Gruppierung ist das einerseits legitim, anderseits unterdrückt genau diese Gegebenheit die Entfaltung des vollkommenen Individualismus. Dabei spielt die ethische Relevanz vorerst keine Rolle, mein Fokus liegt ausschließlich auf dem vollkommenen Individualismus, frei von jeglichen Konventionen. Meinem Ansatz liegt zugrunde, dass jeder Mensch die eigene Lebensformel entwickeln sollte, um aus den konventionellen herauszubrechen, nehmen wir den jetzigen gesellschaftlichen Zustand, um sich im Protest gegen die durch die Gruppe auferlegten gesellschaftlichen Übereinkünfte über Billigung und Missbilligung abzugrenzen, ohne dafür sanktioniert zu werden, um so seinen individuellen Zustand zu erreichen. Sollte das möglich sein, wäre die Etablierung des Verständnisses, dass nicht alles verständlich sein und nicht alles hinterfragt werden muss, gegeben. Das Individuum hätte somit ein Berechtigungsdasein, ohne Schranken und vorgegebenen gesellschaftlichen Rahmen.
Mein Versuch die Grenzen des Konventionellen durchzubrechen, begann bereits in meiner Kindheit, in dem ich mich der spiegelverkehrten Schrift bediente. Dies sehe ich als eine Gabe, die durch das streng reglementierte didaktische System nicht anerkannt wurde. Ganz im Gegenteil. Dies veranlasste mich, diese Gabe nicht als eine Negativität wahrzunehmen, sondern als einen Zwang mich mit der Thematik der Konventionen auseinanderzusetzen. Durch meine künstlerische Arbeit, die keinesfalls von meiner Persönlichkeit und meinem Leben separiert werden darf, bediene ich mich der spiegelverkehrten Schrift. Im Laufe der Zeit und meiner Entwicklung kam die Frage auf, ob es möglich ist eine Lebensformel zu bestimmen, die keinesfalls universell sein kann. Meine aktuelle Lösung, als Momentaufnahme, ist die Erkenntnis, dass Nichts allen gleicht und Alles gleicht dem Nichts.
Karina Laru-Naú
DIE FOTOS ZUR SOIREE
DIE FOTOS ZUR MATINEE
DIE FOTOS ZUR MIDISSAGE & FINISSAGE